Um was geht es?
Unter „Rolle“ versteht man ein Bündel von Verhaltens-Erwartungen, die von anderen an einen Positionsinhaber herangetragen werden. Diese stellen generelle, vom Einzelnen prinzipiell unabhängige Verhaltensvorschriften dar. Führungskräfte sind nicht frei ihre Rolle so auszufüllen, wie sie es gerne möchten. Sie haben bestimmte, von ihrem Umfeld definierte Aufgaben und Erwartungen zu erfüllen. Sie sollten allerdings in der Lage sein eine angenommene Rolle in ihrer persönlichen Art und Weise zu interpretieren. Eine Rolle definiert den Positionsinhaber und nicht den Menschen. Eine Führungskraft nimmt als Person eine Position in einer Organisation ein.
Rollen-Kompetenz besteht darin, Fähigkeiten, berufliches Know how und Können adäquat einzusetzen und die eigene (berufliche) Rolle zu gestalten. Je nach Situation ist es zielführend, unterschiedliche Perspektiven einzunehmen und fähig zu sein, verschieden Rollen und deren Anforderungen zu differenzieren und entsprechend zu handeln (Rollen-Flexibilität). Führungskräfte brauchen Rollen-Klarheit und Rollen-Bewußtheit. Eine gesunde Distanzierung von uns selbst und unseren Rollen durch Reflexion reduziert die Gefahr vor Verschmelzung oder Vermischung. Nimmt eine Führungskraft ihre Führungs-Rolle nicht an und bleibt in der Fach-Experten-Haltung („Edel-Sachbearbeiter“) kleben, dann entstehen Konflikte für die Führungskraft selbst, für die Mitarbeiter und auch für das Unternehmen. Ein Wechsel in die Führungs-Rolle heißt auch Abschied nehmen und Loslassen von Alt-Bewährtem und Vertrautem.