Um was geht es?
Der Philosoph Wilhelm Schmid schreibt in seinem Buch „Die Fülle des Lebens“ (2006):
„Es ist das Lassen, das für Gelassenheit sorgt, ohne die eine Lebenskunst nicht denkbar ist: offen lassen, zulassen, geschehen lassen, wachsen lassen, jemandem etwas überlassen und, wenn möglich, auch auf andere sich verlassen. Die Gelassenheit ist wie so vieles eine Frage der Übung: … In der Lage sein, Dinge auf sich zu kommen zu lassen, wenn gleich nach sorgfältiger Vorbereitung auf das, was bevorsteht oder auch nur bevorstehen könnte. Und wenn es aber anders kommt? Dann kommt es eben anders. Nicht alles können wir bedenken … So gestalten wir unser Leben nicht nur selbst, sondern lassen es auch gestalten – vom Leben.“
Zunächst einmal ist es hilfreich, wenn wir unsere gelassenheitsfördernden Quellen finden und kennen. Je mehr Quellen einem Menschen zur Verfügung stehen, desto stärker bildet sich die Überzeugung heraus, dass das Leben sinnvoll, überschaubar und handhabbar ist (Kohärenzgefühl, Sense of Coherence). Wenn wir diese Selbstwirksamkeit-Überzeugung entwickeln können, werden wir auch in für uns herausfordernd-problematischen Lebenssituationen ein gewisses Maß an Gelassenheit finden und nicht in Verbissenheit oder eine Gleichgültigkeithaltung verfallen.